Der Asphalt-Teamleiter

Seit 2006 ist Benjamin Emmrich bei der Heilbronner Schneider Bau tätig. Er begann eine Ausbildung als Straßenbauer und durchlief die dreijährige Blockausbildung Berufsschule Schorndorf, ÜBA Geradstetten und Praxiseinsatz bei Schneider Bau. Sehr schnell faszinierte ihn die Königsdisziplin der Straßenbauer - die Asphalttechnik. In der Qualifikation übersprang er den Vorarbeiter als Karriereschritt und absolvierte 2015 gleich die Ausbildung zum Werkpolier mit Zusatzqualifikation Asphalt an der Bauakademie Bayern. 2020 will Emmrich den geprüften Polier aufsetzen.

    Als Facharbeiter frustrierte ihn immer wieder zu erkennen, was besser gehen könnte. Sein Asphalt-Polier ließ ihn viel Verantwortung übernehmen. Emmrich war schon 1/2 Jahr bevor er eine eigene Kolonne bekam, als Führungskraft tätig. Somit hatte er bereits Erfahrung als Polier als er den Werkpolierlehrgang absolvierte. Er konnte viele Details mit den Kollegen an der Bauakademie austauschen und brachte zahlreiche Anregungen zurück in den Ausbildungsbetrieb. Er entwickelte neue Arbeitsschritte, die bisher so nicht in der Firma gelebt wurden. Er entwickelte eigene Kontrolllisten, die den Stoffstrom auf der Asphaltbaustelle abbilden. Damit können die Probeentnahmen rückverfolgt werden, der Materialfluss kann konkreten Lieferscheinnummern sowie den entsprechenden Stationierungen zugewiesen werden und die Beobachtung der Liefermenge sowie der Tagesleistung wird rückstationiert. Insgesamt gelingt es ihm, den Asphalteinbau wirtschaftlicher zu führen. Sogar die Restasphaltmenge konnte nachweislich reduziert werden. Für größere Asphaltflächen gibt es aufwendige digitale Systeme, die den Lieferscheineingang auf der Baustelle einscannt. Für Mengen bis 2.000 oder 3.000 to Tagesleistung ist das Verfahren Emmrich gut einsatzfähig.

    Wichtig ist, dass der Teamleiter digital aufgeschlossen ist und an der digitalen Entwicklung dranbleibt. Der Überblick der Kapazitäten, Fragen wie: was fehlt noch, oder: wieviel Material ist noch auf den LKWs unterwegs - können mit der Liste überblickt werden. Emmrich kann diese Erfassung auch einem Lehrling erklären, der Aufwand ist nebenher machbar. Bei einem Gemeinschaftsprojekt mit der Öhringer Asphaltkolonne haben sich die beiden Poliere ihre Rollen aufgeteilt. Emmrich hat den Part des Stoffmanagers übernommen und für die Kooperation der beiden Asphaltkolonnen gut gelöst.

    Emmrich engagiert sich für die Weiterentwicklung des Unternehmens im Arbeitskreis Maschinen. Leider ermöglicht der Arbeitsalltag der Asphaltkolonne keine freie Zeitkoordination und er kann selten an den Sitzungen teilnehmen. Ihm missfallen die Aufbau- und Abbauzeiten des Asphaltfertigers. Die Unterstützung der Werkstatt mit entsprechendem Werkzeug wird verbessert.

    Als Ausbildungsmentor fördert und fordert er die jungen Facharbeiter. Jeder Azubi durchläuft einige Wochen Asphalteinbau. Emmrich unterstützt die Wissensweitergabe als interner Referent des Arbeitssicherheitszirkels. Emmrich missfällt die aktuelle Praxis der "Geisterjagd" im Fachkräfteengpass. Kopfgeldjäger der Konzerne kommen auf die Baustellen und werben die Kollegen ab. "Das ist beinahme unappetitlich", kommentiert Emmrich. "Aber viele, die sich haben abwerben lassen, sind auch wieder zu uns zurückgekommen. Die Firma Schneider Bau ist ein guter Arbeitgeber. Das ist in der Branche bekannt." schätzt Emmrich die Wegbereiter ein. "Wir sind meist regional tätig. Das wissen die Kollegen zu schätzen."

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